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GGT11

gerollte Trockengleitlager GGT11 (wartungsfrei)

nach DIN ISO 3547-4 (DIN 1494)

 

Aufbau

  1. Gleitschicht als Gemisch aus PTFE und Schmieradditiven ca. 0,01 – 0,03 mm
  2. poröse Schicht aus Sinterbronze ca. 0,20 – 0,35 mm
  3. Trägerblech aus Bronze (CuSn8P)

Eigenschaften

  • RoHS konform
  • antimagnetisch
  • beständig gegen viele Chemikalien
  • gut geeignet für Rotation und Oszillation
  • gute Gleiteigenschaften (kein Stick-Slip-Effekt)
  • kein Aufnehmen von Wasser, deshalb kein Quellen
  • geeignet für Trockenlauf und hydrodynamischen Betrieb
  • beständig gegenüber Wasserdampf, Seewasser und
  • verschiedenen Salzlösungen
  • gute Wärmeleitfähigkeit

 

 

Werkstoffeigenschaften

max. PV-Wert Trockenlauf Dauerbetrieb
kurzzeitig
PV 1.8 N/mm² x m/s²
3.6 N/mm² x m/s
Zulässige spezifische Lagerbelastung statisch
dynamisch
pmax 250 N/mm2
140 N/mm2
Zulässige Gleitgeschwindigkeit Trockenlauf
hydrodynamisch
vmax 2 m/s
>2 m/s
Temperaturbereich     -195°C bis +280°C
Wärmeausdehnungskoeffizient Bronzerücken α 18 x10-6K-1
Wärmeleitzahl Bronzerücken λ 70 W(m*K)-1
Reibungskoeffizient (je nach Betriebsbedingungen)   μ 0.03 bis 0.20

Toleranzen und Welle

Für eine optimale Funktionalität der gerollten Gleitlager müssen folgende Punkte beachtet werden:

  • ein ausreichender Presssitz der Gleitlager im Gehäuse
  • ein auf die Situation abgestimmtes Lagerspiel

Dies wird erreicht durch Anwendung der nachfolgend aufgeführten Toleranzen:

Gehäuse

  • Empfohlen wird die Toleranz: H7
  • Oberflächenbeschaffenheit: Ra 0.8 – 1.6
  • Fase (Einpressseite): 0.8 – 1.2 mm × 20° ±5°


Welle

  • Empfohlen wird die Toleranz: h6 bis f8
  • Oberflächenhärte: ungehärtet akzeptabel, verbesserte Lebensdauer >200 HB
  • Wellenoberfläche Ra: trocken 0.3 – 0.5 und geschmiert 0.05 – 0.4  (je nach Betriebsbedingungen)

Die Lagerleistung wird vom Werkstoff, Härte, Oberflächenrauheit und Oberflächenbehandlung der Welle oder Gleitpartners beeinflusst. Bei Einsatz in korrosiver Umgebung wie Meerwasser oder chemischen Flüssigkeiten sollte eine doppelte oder dreifache Verchromung erwogen werden. Für untergeordnete Anwendungen (kleine Drehzahl und Kräfte) können auch gezogene Wellen mit Toleranz h9 verwendet werden.

 

Montage und Einbaurichtlinien

Beim Einbau sind Sachkenntnis und Sorgfalt unerlässlich, um eine lange Lebensdauer der Lager zu gewährleisten. Für den Einbau von Buchsen, mit oder ohne Flansch, verwendet man einen Einpressdorn, damit das Gleitlager geführt ist und nicht verkanten kann beim Einbau. 

Mehr Informationen

 

Prüfung von gerollten Gleitlagern

Die Normen ISO 3547 Teil 1 und 2 (alt DIN 1494) beziehungsweise ISO 12306 legen die Prüfangaben für Aussen- und Innendurchmesser von gerollten Buchsen aus Einstoff- und Mehrschichtwerkstoffen zur Verwendung als Gleitlager sowie die Bezeichnung für Prüfung fest.

Mehr Informationen

 

Schmierung

Die Polytetrafluorethylen-basierte Gleitfläche sorgt für einen zuverlässigen, reibungsarmen Betrieb ohne Schmierung. Während einer kurzen Einlaufphase wird ein Teil der Deckschicht aus PTFE von der Gleitfläche auf die Gegengleitfläche übertragen. Dieser Transfer sorgt für die charakteristische Reibungsarmut und die Verschleisseigenschaften dieser Lager.

Zum Schutz des Gleitlagers in schmutzintensiven Umgebungen empfehlen wir die Verwendung von Dichtungen.

Trocken sehr gut
Ölgeschmiert gut
Fettgeschmiert weniger gut
Wassergeschmiert gut
Mediengeschmiert weniger gut

Verfügbarkeit

Standardausführungen und Abmessungen teilweise aus Vorrat oder kurzfristig lieferbar (keine generelle Lagerhaltung).

 

Lieferformen

Zylindrische Gleitlager, Bundbuchsen, Anlaufscheiben und Gleitplatten

 

Auftragsbezogene Herstellung

Abmessungen die ausserhalb des Standardsortiments liegen oder Sonderteile können wir nach Ihren Angaben oder Zeichnungsunterlagen liefern.

  • Halbschalen
  • Buchsen mit Nuten, Schmierlöchern und Bohrungen
  • kundenspezifische Sonderformen

Wie beim gerollten Gleitlager GGT50, aber wenn besondere Anforderungen an die chemische Beständigkeit und an magnetische Eigenschaften (antimagnetisch) gestellt werden. Die Lager sind korrosionsbeständig, insbesondere auch gegenüber Wasserdampf, Seewasser und verschiedenen Salzlösungen.

  • Handlingmaschinen
  • Hub- und Fördergeräte
  • pneumatische und hydraulische Zylinder
  • Hydraulikpumpen und Motoren
  • Landwirtschaftliche Geräte
  • Pumpen und Motoren
  • Trockenöfen
  • Automobilindustrie
  • Verpackungsindustrie
  • Luft- und Raumfahrt
  • medizinische Einrichtungen
  • wissenschaftliche Einrichtungen
  • Büroeinrichtungen
  • Textilindustrie